Zink im Motoröl ist ein Verschleißschutzadditiv, das metallische Komponenten unter hohem Druck schützt. Es reduziert den Metall-auf-Metall-Kontakt und verlängert die Lebensdauer von Motorteilen wie Nockenwellen und Stoßstangen. Allerdings wirkt Zink nicht allein – es ist Teil einer größeren chemischen Verbindung namens Zinkdialkyldithiophosphat (ZDDP).

ZDDP (Zinkdialkyldithiophosphat) ist eine Verbindung aus Zink, Phosphor und Schwefel. In den 1940er Jahren entwickelt, wurde es schnell zu einem Standardbestandteil von Motorölen aufgrund seines hervorragenden Verschleiß- und Korrosionsschutzes. Neben der Verschleißreduzierung stabilisiert ZDDP auch das Öl gegen Oxidation, verhindert Schlammbildung und Viskositätsverlust.
ZDDP bildet einen mikroskopischen Schutzfilm auf Metalloberflächen. Bei Reibung oder Hitze zersetzt sich ZDDP und reagiert mit den Metallflächen, wodurch eine glasartige Phosphatschicht entsteht, die vor direktem Kontakt schützt. Diese Reaktion involviert sowohl Phosphor als auch Schwefel – Schlüsselelemente, die ZDDP seine einzigartigen Schutzeigenschaften verleihen. Öladditive wie ZDDP sind entscheidend für die Motorgesundheit.
Nicht ganz. Zink ist ein Element, während ZDDP eine chemische Verbindung ist, die Zink enthält. Wenn jemand von „Zinkadditiv“ spricht, meint er meist ZDDP. Reines Zink allein schützt Ihren Motor nicht – ZDDP übernimmt die Hauptarbeit. Dieses Missverständnis führt oft dazu, dass die Vorteile von „zusätzlichem Zink“ überschätzt werden.
ZDDP ist besonders effektiv bei der Reduzierung von Grenzverschleiß, bei dem der Ölfilm durch extremen Druck dünn wird. Es verhindert direkten Metall-auf-Metall-Kontakt, der zu Riefen und Grübchen auf Motorteilen führen kann. Zusätzlich hemmt ZDDP die Oxidation und hilft dem Öl, bei hohen Temperaturen stabil zu bleiben, was schädliche Ablagerungen reduziert. Zink spielt hier eine zentrale Rolle.
Wenn Sie einen Oldtimer, einen Rennmotor oder einen Motor mit Flachstößeln fahren, benötigen Sie höhere ZDDP-Werte. Diese Motoren sind stark auf Oberflächendruck und mechanischen Kontakt angewiesen, daher bieten moderne Öle mit niedrigem ZDDP-Gehalt oft nicht genug Schutz. In solchen Fällen kann ein Hoch-ZDDP-Öl oder ein Öladditiv die Motorlebensdauer deutlich verlängern.
1. Kann ich reines Zinkpulver ins Öl geben?
Nein. Reines Zink löst sich nicht richtig auf oder reagiert nicht. Nur ZDDP-Verbindungen bieten effektiven Schutz.
2. Woran erkenne ich, ob mein Öl genug ZDDP enthält?
Prüfen Sie das technische Datenblatt (TDS) oder suchen Sie nach „Phosphor ppm“-Werten. Oldtimer benötigen etwa 1.200–1.400 ppm.
3. Schadet ZDDP Katalysatoren?
Ja, hohe Phosphorwerte können die Effizienz des Katalysators reduzieren. Verwenden Sie bei modernen Fahrzeugen Öle mit niedrigem ZDDP-Gehalt.